Dr Mark Walsh MB BCh BAO, MRCPCH, MRCPI, Pädiatrischer Kardiologe & Herz-Rhythmus Spezialist
Timothy-Syndrom (TS) ist eine extrem seltene genetische Erkrankung, die zu abnormalen Kalzium-Signalen im Körper führt.
Im Herzen führt dies zu einer Anfälligkeit für ungewöhnlich schnelle und langsame Herzrhythmen, wobei das wichtigste klinische Merkmale die QT-Verlängerung ist. Dies bedeutet, dass die Zeitspanne zwischen der Herz-Kontraktion und -Entspannung verlängert ist.
Manchmal ist diese Erkrankung so schwerwiegend, dass sie in sehr jungen Jahren bereits einen Schrittmacher erfordert. Patienten haben auch ein erhöhtes Risiko eines zu schnellen Herzrhythmus zu entwickeln, weshalb ein interner Defibrillator manchmal benötigt wird.
Meine erste Erfahrung mit dem Timothy-Syndrom war mit einem Frühgeborenen, das ich begegnet hatte, als ich an der Universitätsklinik in Bristol gearbeitet hatte.
Es hatte eine schwerwiegende QT-Verlängerung und benötigte Medikamente, um seine Herzfrequenz und seinen Blutdruck im Normbereich zu halten. Es hatte verwachsene Finger, welches eines der häufigen Anzeichen vom Timothy-Syndrom ist. Seine genetischen Tests bestätigten später, dass es tatsächlich Timothy-Syndrom hatte.
Als ich zum medizinischen Management und der Geschichte der Erkrankung recherchiert habe, war ich überrascht vom Mangel an Literatur zu dem Syndrom. Außerdem bestand die veröffentlichte Literatur hauptsächlich aus Fallberichten, also war es sehr schwierig langfristige Auswirkungen für meinen Patienten festzustellen.
Über ein Netzwerk von Kollegen und sehr hilfsbereiten Eltern haben wir Informationen über alle Timothy-Syndrom Patienten gesammelt, die in den letzten 24 Jahren im Vereinigten Königreich diagnostiziert wurden.
Wir haben insgesamt sechs Patienten gefunden, was zeigt, wie selten diese Erkrankung tatsächlich ist. Vier der sechs Kinder lebten zu dem Zeitpunkt noch. Zwei Patienten benötigten ein Schrittmacherimplantat und bei zwei weiteren war ein interner Defibrillator erforderlich.
Das Auffälligste war das Auftreten eines Herzstillstandes während der Anästhesie und interessanterweise gab es verschiedene Gründe für diese Herzstillstände. Daraus ergibt sich, dass das Mortalitätsrisiko sehr hoch ist, wenn die Erkrankung nicht diagnostiziert wird.
Die Informationen, die wir aus der Studie gewonnen haben, haben uns dabei geholfen, unseren Patenten zu helfen und den Erwartungen der Eltern nachzugehen. Sie halfen uns auch, den Eltern darüber zu informieren, was ihre Tochter in der Zukunft erwarten könnte.
Positiv zu vermerken ist, dass eine der Patienten in der Studie, die zu der Zeit der Studie am Leben war, war in ihren späten 20ern und lebte selbstständig. Dies gab den Eltern die Hoffnung, dass trotz der intensiven medizinischen Therapie ein gutes langfristiges Ergebnis erreicht werden könnte.
Mit zunehmender Erforschung des Syndroms und seiner Genetik wird deutlich, dass es verschiedene Timothy-Syndrom-Varianten gibt, die durch unterschiedliche Veränderungen des spezifischen Gens verursacht werden. Dies ist ein häufiges Phänomen bei seltenen Erkrankungen – zuerst werden die sehr schweren Fälle beschrieben und während sich die Kenntnis der Krankheit verbessert, werden immer mehr verschiedene Varianten entdeckt.
Unser Verständnis zu der Erkrankung und den subtilen Veränderungen, die im CACNA1C-Gen vorkommen können, entwickelt sich ständig weiter. Mit Fortschritten in Gentests ist es wahrscheinlich, dass wir in der Zukunft mehr Fälle subtiler Entwicklungsverzögerungen auf das CACNA1C-Gen zurückführen können.
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